Rhythmen im Focusing – ein energetischer Blickwinkel

„Moments of movement“ nennt Carl Rogers schon 1956 diese bestimmten Stellen im Prozess,
an denen etwas spürbar weitergeht. „Weitergehen“ ist die Beschreibung einer Bewegung. Im
Focusing heisst sie dann später „carrying forward“, und ein Focusing-Prozess hat eine
bestimmte Form und unterschiedliche Geschwindigkeiten: anhalten – verlangsamen –
verdichten – beschleunigen – aha! – Spannungsabfall – wieder ruhiger werden. Allgemein gilt
Focusing als eine Anleitung zum Langsamwerden. Viele liegen dabei und haben die Augen
geschlossen. Die Begleitenden senken die Stimme, die Atmosphäre wird oft ein bisschen
„heilig“. Muss das eigentlich so sein? Kann es auch kräftige, bewegte, schnelle Focusing-
Prozesse geben? Manchmal spüren wir – als Focussierende und als BegleiterInnen! – einen
regelrechten „Sog“ hin zu einer anderen, „richtigeren“ Symbolisierung. Davon zu
unterscheiden ist das schnelle stereotype Reagieren aus strukturgebundenen Mustern
heraus, da braucht es dann Gendlins „warte-eine-Minute-Regel“. Das alles möchte ich
untersuchen und das Focusing-Typische an ganz unterschiedlich „bewegten“ Beispielen
aufzeigen.

Schlüsselwörter: carrying forward, Focusing-Prozesse, Geschwindigkeiten, Rhythmus

Christiane Geiser, Rede am Focusing-Symposium über „Rhythmus“ auf den Focusing Wochen Achberg, Sommer 2007

Ganzen Artikel lesen

Nach oben scrollen