Biographisches
Geboren 1949 im Ruhrgebiet, damals noch ohne blauen Himmel, in einen sprachlosen Nachkriegshaushalt. Nach dem Abitur studiere ich Sprache und Literatur, Geschichte und Philosophie.
Fünf Semester in Bochum, dann in die Schweiz, nach Zürich, ein Jahr war geplant – dort bin ich dann aber, bis auf eine halbjährige Zwischen-Zeit als Lehrerin auf der Ostfriesischen Insel Spiekeroog, bis heute geblieben.
Universitätsabschluss in Textlinguistik (Was hält einen Text zusammen? Wie verstehen sich Redende und Sprechende, Schreibende und Lesende? – damals schon diese Faszination…). Viele Jahre Deutschunterricht an einer Zürcher Mittelschule. Das Interesse am Lehren von Sprache und Literatur und dasjenige an den SchülerInnen und ihrer Art und Weise zu lernen, sich auszudrücken – beides hält sich die Waage. Als die Waage kippt und ich merke, dass ich lieber mit den Menschen zusammen ihre Themen erforschen möchte als ihnen etwas beizubringen, bilde ich mich in meinem Zweitberuf aus und werde Psychotherapeutin. In unserer Gruppenpraxis in Zürich arbeite ich nun seit 30 Jahren und habe unendlich viel gelernt über die Verschiedenheit der Menschen und die grundlegende Qualität des Zuhörens.
Zusammen mit meinem Mann und unseren KollegInnen gründe ich das Ausbildungsinstitut GFK und beginne wieder zu lehren: Wir bilden angehende PsychotherapeutInnen und BeraterInnen aus, wir lernen, forschen, supervidieren, schreiben, experimentieren gemeinsam. Wichtige kollegiale Felder sind auch die deutschsprachigen und internationalen Focusing-Netzwerke.
Und dann bewegt sich die Waage noch einmal: ich gebe Ausbildungstätigkeit und Arbeit in der Praxis fast ganz auf. Meine alte Liebe, die Sprache, tritt wieder in den Vordergrund. Vortragstätigkeit und Publikationen verändern sich. Neben das fachliche Schreiben tritt das eigene persönliche Schreiben. Übersetzen wird theoretisch und praktisch ein neues Interessengebiet – in langjähriger Zusammenarbeit mit Donata Schoeller entsteht die deutsche Übersetzung des Prozess-Modells von Eugene Gendlin. Ich beginne, als Lektorin zu arbeiten. Die Freundschaft mit Judy Moore in England ermöglicht es mir, das GFK-Forschungsgebiet der Charakterstrukturen in England zu unterrichten und es übersetzend neu zu beleben.
So fügen sich mit dem Älterwerden berufliche Tätigkeiten, private Interessen und meine Lebensweise immer besser zusammen.
Schreibend
bewege ich mich
durch die JahreszeitenZuhause
muss kein Ort sein